Die exklusiv nach Rüschlikon geladenen C-Level-Executives und Spitzenmanager aus Partner-Branchen tauschten sich in informellen Formaten über geopolitische Trends, Nachhaltigkeit, Geschäftstransformation und den «digitalen Konsumenten» aus. Im Dialog entstanden wertvolle Insights rund um die künftige Entwicklung des Sektors. Rasch wurde klar: Unter den Teilnehmenden herrschte generell grosse Einigkeit darin, dass sich das Versicherungsgeschäft neu aufstellen – wenn nicht sogar neu erfinden – muss. Die Welt wird immer stärker «connected» und Konsumenten nehmen immer stärker Einfluss auf Businessmodelle. Ohne Kollaboration untereinander und als Teil von Ökosystemen – und ohne neue Technologien – wird es nicht gehen.
Das Morgen ist bereits im Heute angekommen
Besonders beeindruckend war der Appell von Dr. Christine Theodorovics. Sie ist unter anderem Verwaltungsratsmitglied der AXA Life Europe in Ireland. In ihrer Präsentation formulierte sie in aller Deutlichkeit, dass die Versicherungswelt aus ihrem Dornröschenschlaf aufwachen und überlegen muss, wie sie sich auf dem Markt positioniert. Wie sie neue Produkte entwickelt. Wie sie technologische Möglichkeiten ausschöpft und neue Angebote in Ökosystem etabliert – beispielsweise Open Insurance.
Ebenfalls eindrücklich war die Case Study von «Greater Than», einem InsurTech-Unternehmen, das mit Hilfe einer proprietären künstlichen Intelligenz die Zahl von Autounfällen reduziert, Leben rettet und erst noch CO2-Emissionen reduziert. Nicht zuletzt ermöglicht die Lösung Versicherungsunternehmen, Fahrzeugversicherungen adäquat individuell zu bepreisen.
Start-up-Kultur im Mutterhaus ist gefragt
Auch wenn nicht alle so ganz so weit sind: Das traditionelle Versicherungsgeschäft muss sich wandeln. Versicherungen werden in Zukunft ein bisschen wie «Silicon Valley»-Unternehmen funktionieren müssen. Kompetenzen rund um die digitale Businesstransformation werden zu elementaren Leadershipskills. Ein interessanter Ansatz – wiederum entlang den Worten von Dr. Theodorovics – ist der Aufbau von Start-ups im eigenen Mutterhaus. Allerdings braucht es dazu die richtigen Leute mit dem richtigen Mindset. Hoodie, Hipsterbart und Sneakers reichen nicht aus, um ein Innovation Lab oder ein Start-up zu betreiben. Da ist echte Leidenschaft gefragt.
Inventx kann wertvoller Partner sein
Schon heute profitieren Versicherer von technologischen Transformationen, angetrieben von InsurTechs. Und es scheint klar, wo es hingeht: ab in die Cloud. Dafür müssen Daten und Systeme integriert, und branchenspezifische Anwendungen entwickelt und genutzt werden. Mutige erste Schritte, auch wenn sie noch so klein sind, machen sich rasch bezahlt. Im Change hin zu verstärkter, konsequenter Kundenorientierung führt kein Weg daran vorbei.
Natürlich: Inventx möchte und kann dafür Partner sein. Denn Partnerschaften mit Tech-Unternehmen sind unumgänglich. Versicherer benötigen Zugang zu Daten, Analyse-Fähigkeiten und AI. Konsumenten-Bedürfnisse und -Erlebnisse gehen denselben Weg. Selbst wenn der «Human Touch» im Versicherungsgeschäft wahrscheinlich noch lange eine absolut entscheidende Rolle spielt. Auf jeden Fall müssen sich Versicherer bewusst werden und definieren, welche Rolle und Funktionen sie in den entsprechenden Ökosystemen einnehmen wollen.