Banken und Versicherungen haben spezifische Geschäftsanwendungen im Einsatz – und sie müssen permanent innovieren, um am Puls ihrer Kundschaft sowie im Wettbewerb erfolgreich zu bleiben. Ein Finanzinstitut und sein IT-Dienstleister für Applikationsmanagement und -betrieb können Applikationen kontinuierlich optimieren, wenn sie die fachlichen Anforderungen verstehen, Innovationen einbinden und betriebliche Aspekte mitberücksichtigen. Das hybride Applikationsmanagement-Modell verbindet die fachliche Sicht der Kundin mit den technischen Fähigkeiten der IT-Partnerin. Dabei sorgt die Verknüpfung von Application Management (AM) und Operations (AO), ein optimaler Kompetenz-Mix innerhalb von End-to-end-Teams und ein skalierbares Modell für effiziente und schnelle Entwicklungsfortschritte und damit für gemeinsamen Mehrwert. Das Konzept zielt also darauf ab, Fachexpertise mit System- und Projekterfahrung zu verbinden, um Fachanforderungen bestmöglich umzusetzen und eine kontinuierliche Optimierung des Kernsystems zu ermöglichen.
Vorteile durch klar definiertes Rollenkonzept
In diesem Modell trägt der Business Application Owner (in der Regel die Bank oder Versicherung) die Gesamtverantwortung für das Kernsystem und dessen Weiterentwicklung. Er koordiniert die entsprechenden Vorhaben und die Zusammenarbeit mit internen und externen Stakeholdern. Darunter sind die Product Teams angesiedelt. Diese werden von Kunde und IT-Dienstleister gestellt. Die Teams stellen den Betrieb sicher und verantworten parallel die Weiterentwicklung der Kernapplikation. Jedes Team verfügt über einen Product Owner (PO), einen Scrum Master, Businessanalystinnen (BA) sowie Parametrierer und Testerinnen. Dem PO kommt die Schlüsselrolle zu; er führt das Team fachlich und organisatorisch, priorisiert in Abstimmung mit der Kundin die Fachanforderungen und plant die Kapazitäten des Teams. Ergänzt wird das Modell um einen Single Point of Contact (SPoC AO), der als Bindeglied zu Operations dient, die AM-/AO-Aktivitäten abstimmt und so mögliche Synergien identifiziert. Die Product Teams agieren interdisziplinär und sind in der Lage, die Fachanforderungen Ende zu Ende umzusetzen.
Kommunikation und Interaktion sind der Schlüssel
Das Modell ist nur so gut, wie ein steter Dialog zwischen Finanzinstitut und IT-Dienstleisterin unter Einbezug verschiedener Perspektiven gelebt wird.
Die Grundsätze des agilen Zusammenarbeitens wie transparente und lösungsorientierte Kommunikation, bestmöglicher Ressourceneinsatz unter Berücksichtigung der Fachanforderungen, Effizienz dank klarer Priorisierung oder nachhaltige Optimierung durch stete Reflexion bilden die Basis. Die partnerschaftliche Verteilung der Aufgaben zwischen Kundin und IT-Dienstleisterin reduziert Risiken und steigert den umfassenden Wissensaufbau. Know-how hängt nicht an Personen, sondern an Rollen. Durch das bidirektionale Echtzeit-Feedback zwischen Kundin, AO und AM werden wertvolle Inputs in die Weiterentwicklung der Kernapplikation eingespeist und es kann im Gegenzug auch der Service selbst verbessert werden. Die Kombination von internen und externen Ressourcen stellt die nötigen Skills und Ressourcen bereit, die bei Bedarf aus den Expertenpools der Dienstleisterin hochskaliert werden können. Wird der kollektive Austausch auf Kundenökosysteme ausgedehnt, können weitere Kunden von bewährten Best Practices profitieren, wodurch die Innovationskraft der gesamten Community gestärkt wird.