Mit gewohntem Elan begrüsste Co-Inhaber Gregor Stücheli die um die 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen ix.perience. Das Banken- und Versicherungsforum hat sich in der 3. Ausgabe zu einer etablierten Leistungsschau entwickelt, die wiederum mit namhaften Referenten aus dem Kundenkreis sowie mit Wissenschafterinnen und Branchenkennern aufwartete. Gregor Stücheli konnte für die Inventx in Anspruch nehmen, frühzeitig auf das Thema Künstliche Intelligenz gesetzt zu haben, so dass unser Unternehmen heute bereits weitestgehend «AI-ready» dasteht und an ersten Use Cases für die eigene operative Exzellenz sowie für die Kundinnen und Kunden experimentiert.
Referentin Professor Sita Mazumder von der HSLU nahm den Faden auf.
Für sie startet Innovation allerdings in der Regel nicht mit Technologie, sondern mit der Frage, welcher Nutzen erzielt werden kann und welches Ziel man mit dem Einsatz der Technologie ansteuert. Das Spannungsfeld, in das uns die rasante Entwicklung der KI geführt hat, läuft auf das Dilemma hinaus, wie viel Sicherheit wir gegen Flexibilität in der Innovation einzutauschen bereit sind und vice versa. Normen seien vonnöten, um die KI in zweckdienlichen Bahnen zu halten, doch Angst-basierte Regulierung sei kein guter Treiber dafür. Dazu zitierte sie Plato:
«Good people do not need laws to tell them to act responsibly, while bad people will find a way around the laws.»
Regulierung und Sicherheit waren auch Schwerpunkt des Referats von Tom Schmidt von EY.
Er spannte den Bogen vom FINMA-Rundschreiben, das eine neue Gewichtung hin zu operationeller Resilienz vornahm und damit neue Dimensionen im Datenverständnis und in der Governance verlangt, zu aktuellen Bedrohungen wie etwa «Whaling», womit Cyberattacken mit Zielscheibe auf hochrangige Unternehmensvertreter zusammengefasst werden, die sich mit KI neuerdings besonders gut «faken» lassen. Wer Sicherheit schafft, schafft auch Wert, ist sein Credo: Es brauche Wert-getriebene Cyber-Security-Strategien.
Neben KI macht auch Quantencomputing neue Perspektiven auf Sicherheit notwendig. Urs Rhyner, Leiter des InventxLab, präsentierte Inventx als Unternehmen, das im Einklang mit Marktentwicklungen vorausdenkt.
Insbesondere die heute gebräuchliche asymmetrische Verschlüsselung wird der Rechenpower eines Quantencomputers nicht mehr gewachsen sein. Nach dem Motto «harvest now, decrypt later» steht zu fürchten, dass Cyberkriminelle heute bereits Daten absaugen, was sich in der Quantenzukunft rächen wird. Doch Vorbeugung ist möglich. Bei symmetrischer Verschlüsselung seien Unternehmen mit einem Upgrade von 128-er auf 256-er Schlüssel auf der sichereren Seite; bei der asymmetrischen Verschlüsselung wird künftig auf neue Verfahren migriert werden müssen. Der Lichtblick dabei: Das NIST hat jüngst die ersten Kandidaten für die Migration freigegeben.
Zur Lunchzeit waren Networking und Austausch angesagt.
Daneben bot die begleitende Ausstellung «snackable» KI-Content an verschiedenen Informationsständen. Besonders gedrängt ging es am Stand der Lernenden von Inventx zu und her. Die Auszubildenden hatten mit KI-Werkzeugen ein Quiz kreiert, in dem man sich mit Künstlicher Intelligenz zu eigenen ausgesuchten Fachgebieten messen konnte. Von Make-up über Sportarten bis hin zu Geografie und Geschichte waren zahlreiche Themen dabei und die Gamification im Umgang mit KI ein äusserst gelungener Hit am Event.
Daneben präsentierte die Inventx-Tochter DTI Gruppe ihren Holistic Mailroom. KI bringt Intelligenz ins Dokumentenmanagement und erlaubt es, Dokumente nicht nur durchgehend vom Posteingang bis zur Verarbeitung zu digitalisieren, sondern wertvolle Informationen daraus zu extrahieren.
Neben Partner Markenkern, der 3D-Avatare generieren und mehrsprachig auftreten lassen kann, stellte auch das InventxLab KI-Expertise vor. Für unterschiedliche Anwendungen in der Finanzindustrie sind insbesondere die Small Language Models (SLM) attraktiv. Je nach Use Case können diese im Vergleich zu den allgegenwärtigen Large Language Models (LLM) besser geeignet sein, Performance, Datenmenge und angestrebte Outputqualität mit Kosten und Implementierungsaufwand der Lösungen in Einklang zu bringen.
Der Nachmittag brachte praktische Einblicke in erfolgreiche Kundenprojekte. Stefano Salvi trat für die Valiant Bank vors Auditorium und führte die Zuhörerinnen und Zuhörer den Grat entlang auf die Spitze des «Weisshorns» – die Einführung von Digital Workplace Services bei der Bank.
Für Inventx als Provider sprachen laut Stefano Salvi eine ausgereifte Lösung des digitalen Workplace aus der Microsoft-Cloud und ein attraktives kommerzielles Angebot – vollends überzeugt hat die Digitalisierungspartnerin zusätzlich mit ihrer Grösse und ihrer Kultur sowie mit ihrem einschlägigen Know-how. Zu Recht: Wissen, Erfahrung und der Austausch auf Augenhöhe haben das Projekt trotz seiner Komplexität – stellenweise mussten bis zu 15 Streams gleichzeitig bearbeitet werden – und unvorhergesehenen Herausforderungen beim Solution Design zum Erfolg werden lassen.
«Die Chemie hat gestimmt. Letztlich waren das gegenseitige Vertrauen und der Teamspirit zwischen Valiant und Inventx matchentscheidend.»
Für die Visana stieg Fabian Vögeli auf die Bühne.
Ausgehend von den grossen Umwälzungen, die technologische Beschleunigung, steigende Komplexität und wachsende Abhängigkeiten von und in der IT bei gleichzeitigem Fachkräftemangel mit sich bringen, ging Fabian Vögeli auf die wichtigsten Faktoren für eine erfolgreiche digitale Transformation ein: Transparenz und Priorisierung, Effizienz in der Zusammenarbeit und in den Prozessen sowie Standardisierung und Flexibilisierung in der Applikations- und Technologielandschaft. Mit der Auslagerung aller IT-Basisdienste sowie der Betriebsübergabe der Fachapplikationen an die Inventx habe man einen Teil der gemeinsamen Reise zu einer effizienten und modernen IT absolviert. Die weitere Roadmap ist definiert und Fabian Vögeli ist sicher, den richtigen Partner an der Seite zu haben. Seine Learnings kulminierten im Ausspruch:
«Teamwork makes the dream work.»
Für die abschliessende Keynote konnte Inventx Professorin Cornelia Stengel gewinnen. Die Rechtsanwältin und Buchautorin hatte unlängst ihr neuestes Werk «Digitale und mobile Zahlungssysteme» herausgegeben und faszinierte die Zuhörerschaft mit einer Auslegeordnung zum aktuellen Stand der Akzeptanz und der Nutzung von Kryptowerten in der Schweiz.
Immerhin bieten in der Schweiz bereits 34 Banken und Wertpapierhäuser Kryptodienstleistungen, hauptsächlich Handel und Verwahrung – CHF 6 Mrd. sind es – an. Die Schweiz biete hervorragende Rahmenbedingungen, die FINMA habe frühzeitig für Klarheit in den Definitionen und im Rechtsrahmen gesorgt und diesen Vorsprung solle man als Finanzplatz nicht verspielen! Banken sollten die Kundenbedürfnisse analysieren, ihre strategischen Überlegungen anstellen und ihre angestrebte Positionierung im Markt definieren, damit sie die richtigen Weichen für den Aufbau eines Kryptoangebots stellen können.
Das abschliessende Fazit von Gregor war kurz und auf den Punkt gebracht: Der Tag steckte voller Highlights. Inventx schafft es tagtäglich und mit Anlässen wie diesen, Teamspirit zu zelebrieren. Und auch 2025 wird es wieder eine ix.perience geben. Und zwar wird sie dann erstmals in Chur stattfinden: im neuen Headquarter der Inventx, dem «Mehrwerk».
Entdecken Sie hier die Bilder und das Video der ix.perience 2024.
Wir freuen uns auf Sie im 2025 in Chur!