Im ganzen KI-Hype gehen die anderen Technologietrends etwas unter und insbesondere die Blockchain ist in den Hintergrund gerückt. Umso lobenswerter ist es, dass die HSLU nach wie vor konsequent die Marktdaten erhebt, sie analysiert und jährlich in ihrer Crypto-Assets-Studie publiziert. Das InventxLab ist seit längerem Forschungspartner der Hochschule und verfolgt das Crypto-Ökosystem und seine Relevanz für die Finanzindustrie.

Unseren Kundinnen und Kunden möchten wir die kürzlich veröffentlichte Studie ans Herz legen, denn die Crypto-Assets-Investments verzeichnen steigende Handelsvolumina und erfreuen sich vor allem bei Privatanlegern wachsender Beliebtheit, wenn auch noch immer auf bescheidenem Niveau und weitestgehend lediglich als Ergänzung und nur teilweise als Alternative zu traditionellen Finanzinstrumenten. Jedenfalls konstatiert die Studie bei dieser Zielgruppe eine höhere Adoptionsrate als bei institutionellen Anlegern.

Wie von uns in einem Beitrag zur Publikation «Finance 2030» bereits vorausgesagt, sind im Ökosystem vor allem Dienstleistungen im Brokerage und sichere Verwahrung gefragt.

Die Fortschritte in der DLT-Technologie treiben Innovation in der Krypto-Landschaft weiter voran, etwa durch die Einführung von «Smart Contracts», oder durch die Entwicklung von Layer-2-Lösungen zur Skalierung von DLTs. Im Einklang mit der technologischen Weiterentwicklung haben die Anzahl und Vielfalt der Krypto-Vermögenswerte zugenommen, wobei sich die verschiedenen Arten stark unterscheiden, z. B. in Bezug auf ihr technisches Design, ihren Verwendungszweck und regulatorische Aspekte.

Klassifizierung von Token für deren differenzierte Bewertung

Was die diesjährige Studie besonders macht, ist der Versuch, Parameter zu definieren, nach denen die komplexe Landschaft der Krypto-Anlagen vergleich- und bewertbar gemacht werden kann. Die Studie präsentiert ein neu entwickeltes Rahmenwerk, das Struktur in die Komplexität bringt und Krypto-Anlagen mehrdimensional reflektiert. Krypto-Vermögenswerte werden anhand von drei Schlüsseldimensionen kategorisiert, nämlich dem statischen Token-Design, den Eigenschaften des zugrunde liegenden DLT-Protokolls und der dynamischen «Tokenomik».

Die beiden häufigsten Kryptowährungen Bitcoin und Ether werden in der Crypto-Assets-Studie 2024 mit allen Dimensionen «durchgespielt». Auf Basis dieser Crypto-Taxonomie kann ein vertiefteres Verständnis für diese Anlagegruppe geschaffen werden und einem breiten Spektrum an Interessensgruppen – von Finanzdienstleistern bis hin zu Anlegern und Regulierungsbehörden – dabei helfen, potenzielle Risiken in der gesamten Wertschöpfungskette von Crypto-Assets zu bewerten. Denn noch bestehen erhebliche operative sowie Liquiditäts- und Kreditrisiken, so dass Investitionen vor dem Hintergrund des Risikoprofils des Marktteilnehmers von Fall zu Fall analysiert und bewertet werden müssen.

Nach wie vor verändern sich die Rahmenbedingungen auf dem Markt für Crypto-Assets und das entsprechende Investment-Ökosystem ständig. Eine angemessene Anlagestrategie sollte daher neben den finanziellen Aspekten auch andere Faktoren wie regulatorische Änderungen und technologische Fortschritte berücksichtigen. Im Prinzip können auch ganz andere Attribute plötzlich an Relevanz gewinnen, etwa Energieeffizienz bzw. der ökologische Fussabdruck oder Reputationsrisiken, Marktmanipulationen, ethische und soziale Fragen sowie ein neuer Blick auf technologische Stabilität, und das Risikomanagement herausfordern.

In diesem Sinne begrüssen wir diese Schritte hin zu einer Taxonomie als einen grundsätzlichen Orientierungsrahmen für die Marktteilnehmer im Krypto-Ökosystem, der von der HSLU in weiterer Zusammenarbeit mit den Forschungspartnern weiter ausdifferenziert werden wird.

Die Studie kann hier bezogen werden. Für Auskünfte dazu steht das InventxLab-Team gerne zur Verfügung.