Noch vor nicht allzu langer Zeit hätte man für die Umsetzung der Digitalisierung auf Business Process Management (BPM) zurückgegriffen, um die Abläufe zu überarbeiten und zu einem effizienteren Gesamtprozess zusammenzuführen. Mit einem geeigneten Outsourcing-Partner konnten so problemlos Prozesse ausgelagert werden, die mit hohen Volumina grosses Einsparungspotential versprachen und mit einem hohen Standardisierungsgrad einfach ins BPO transferiert werden konnten. Doch die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen auch, dass BPM ein hohes Mass an IT-Expertise erfordert, da es sich um Anpassungen am «System of Record», am CRM oder an bestehenden ERP-Systemen handelt und sich dadurch die Umsetzung der Projekte entscheidend verlangsamte und verkomplizierte.

Neuer Ansatz als logische Folge der Prozessautomatisierung der letzten Jahre

Es bedarf eines neuen Ansatzes, welcher nicht invasiv auf die bestehende Applikationslandschaft einwirkt. Robotic Process Automation (RPA) ist eine logische Fortsetzung der Prozessautomatisierung der letzten Jahre, da die Automatisierung schnell eingeführt werden kann, ohne die vorhandenen IT-Systeme gross zu verändern. Mittels RPA können wie beim BPM Anwendungsfälle automatisiert werden, welche sich häufig wiederholen und in grosser Zahl anfallen. Die Roboter haben (noch) keine kognitiven Fähigkeiten – können jedoch basierend auf Regelwerken auch komplexe und kritische Prozesse bearbeiten, welche bisher eher nicht ausgelagert, sondern nahe beim Business gehalten wurden. Ein Beispiel dafür sind Prozesse, welche kundenidentifizierende Daten beinhalten und die aufgrund des Bankkundengeheimnisses nicht ausgelagert werden dürfen. Aber auch Datensammlung, Dateneingabe und Screenings sind zeitaufwändige Aufgaben, welche ein Roboter effizient durchführt und so das Fachpersonal von geringerwertigen Aufgaben befreit und ihnen Raum für eine Jobbereicherung schafft.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten mit hohem Nutzen

Die Einsatzgebiete der Roboter sind sehr breit. Sie können beispielsweise dem Back Office bei der Stammdatenverwaltung, der Datenbereinigung oder Kontenzusammenführung und –saldierung zu mehr Effizienz verhelfen. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind im Kundenservice, in der Compliance oder im Human Resources zu finden. Ein Roboter kann z. B. darauf parametriert werden, dass er sämtliche elektronischen Rechnungseingänge einliest und im ERP verarbeitet.

Um RPA einzuführen und die Roboter auch über einen längeren Zeitraum zu betreiben, ist ein reifes Governance Framework erforderlich. Und es braucht eine motivierte Mannschaft, die den Robotern «Leben einhaucht». Ein solches Team kann die Inventx stellen, die in diesem Bereich Dienstleistungen für die Schweizer Finanzdienstleister erbringt.

Im nächsten Teil unserer «Roboter-Bank»-Serie erfahren Sie, wie das Kompetenzzentrum «ixAutomation.» die Banken bei der Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung unterstützt.