Der Marktbereich Banking der Inventx konzentriert sich voll und ganz auf den Ausbau und die Weiterentwicklung der Application Services für Bankenapplikationen sowie auf die begleitenden Beratungs- und Projektleistungen. Mit einem AI & Robotics Center of Excellence, angesiedelt im Bereich Banking, sollen des Weiteren mehr Ressourcen geschaffen werden, um Innovation in internen und externen KI-Projekten sowie die Betriebsautomatisierung und -optimierung zu fördern.
Damian Hallenbarter versicherte in seiner Einleitung den Teilnehmenden, dass Inventx fachlich und organisatorisch bestens aufgestellt ist, um die Bankkunden bei ihrer Transformation der Kernbankensysteme aktiv zu begleiten, insbesondere im Rahmen von finnova.neo.
finnova.neo war denn auch das Thema des anschliessenden Referats, das von Stefan Hilfiker, CTO und Mitglied der Geschäftsleitung der Finnova, und Rino Decurtins, Enterprise Architekt der Inventx, bestritten wurde.
finnova.neo: Flexibilisierung und Differenzierung sind die Treiber
Marktveränderungen wie die Zunahme von Self-Services, das Aufkommen von Open Banking, Cloud-Services oder Digital Assets, der Einsatz von Artificial Intelligence oder der verkürzte Lebenszyklus von Technologien – dies und mehr verlangt nach Modernisierung der Kernbankenplattform.
Auf dem Weg einer «progressiven Evolution+» modernisiert Finnova den Kern ihrer Plattform und ergänzt die Lösung mit neuen Technologien und Produkten.Dieser Approach, so Stefan Hilfiker, ist aus technologischer sowie wirtschaftlicher Hinsicht und auch bezüglich der Time-to-Market für Innovation der vielversprechendste.
Die Finnova-Core-Module werden entflechtet. Über standardisierte APIs kann das Core-System noch weiter geöffnet werden, womit Integrationen erleichtert werden und die Flexibilität in der Weiterentwicklung der gesamten Anwendungslandschaft gesteigert wird. Der Betrieb ist weiterhin on premise oder in einer Cloud-Umgebung möglich.
Ein darauf aufsetzender Layer bietet erweiterte Integrationsmittel und cloud-native Technologien für Orchestration und API-Management, Sicherheit oder Micro-Services. Der Betrieb erfolgt entweder on premise auf Openshift oder in einer Cloudumgebung.
Auf dem obersten Layer können flexibel bankeigene, Drittlösungen oder Front-Lösungen von Finnova eingesetzt werden.
finnova.neo steht in verschiedenen Lieferpaketen zur Verfügung. Mit «Foundation» kann einsignifikanter Mehrwert rund um die Themen wie Cloudfähigkeit, Betriebseffizienz und Skalierbarkeit umgesetzt werden. Darauf bauen die Produktelemente auf, die es den Banken ermöglichen, neue Geschäftsmodelle mit einer schnellen Time-to-Market abzudecken und ein orchestriertes Ökosystem zu bewirtschaften. Schlussendlich soll der modulare und rollenbasierte Mitarbeiterarbeitsplatz zu einer effizienten End-to-End-Abwicklung der Kernprozesse befähigen.
Inventx begrüsst, dass Finnova mit finnova.neo die richtigen Themen adressiert und auch für Provider die notwendigen Werkzeuge bereitstellen wird, um auch zukünftig Betriebseffizienz sicherzustellen. Dieses neue Fundament bietet den Banken mehr Möglichkeiten, um schneller auf Marktbedürfnisse mit der richtigen Architektur reagieren zu können. Das Programm darf jedoch nicht als Selbstläufer angesehen werden, betont Rino Decurtins, denn bei den grösseren Vorhaben, die auf Finnova, die Banken, Provider und Dritthersteller in den nächsten Jahren zukommen, bedarf es der aktiven Mitwirkung aller Parteien.
Seitens Inventx lauten die Empfehlungen, die Parallelphase so kurz wie möglich zu halten, bei der Transformation unbedingt die Organisation, die Skills und Zusammenarbeitsmodelle weiterzuentwickeln und auch die Umsysteme sowie deren Lieferanten einzubeziehen, denn auch deren Lösungen müssen auf neue Technologien umgestellt bzw. die Schnittstellen modernisiert werden.
Letztendlich heisse es zwar, mutig zu sein und «alte Zöpfe abzuschneiden», aber man müsse sich dennoch dessen bewusst sein, dass die Komplexität in der Architektur am Anfang stark ansteigen wird und zahlreiche neue Plattformen und Technologien evaluiert, beurteilt, eingeführt und andere abgelöst werden müssten.
Bereits hat Inventx für die «Finnova Dual-Architektur» ein Vor-Projekt gestartet und Ressourcen alloziert. Inventx bringt sich auch in die Finnova Strategy & Sounding Boards ein. Sukzessive werden die Kunden ins Projekt integriert, so dass nach den nötigen Vorarbeiten (Roadmaps, Architekt- und Solution-Designs, Aufwandschätzungen etc.) ab Oktober 2024 mit Umsetzungsprojekten gestartet werden kann.
Innovation in der DNA der Inventx
Zum Ausblick, wie Inventx mit der grössten Transformation in der Finnova-Geschichte seit deren Gründung 1974 umgeht, passte das Referat von Urs Rhyner, Leiter des InventxLab, zum Inventx-Approach an Innovation.
Ein dualer Innovationsprozess bottom-up und top-down nimmt Technologieentwicklungen auf IT- wie auch Domänenebene auf. Ein Technologieradar verfolgt die Trends entlang dem Gartner-Hype-Zyklus.
An KI, Quanten Computing und Web3.0 wird bei Inventx strategisch geforscht, an Anwendungsszenarien für Composabale Architecture und Quantum Safe Encryption bereits konkret im Innovationslab gearbeitet. AI Services und AI Operations sind sogar schon einen Schritt weiter.
Community Meet-ups des InventxLabs sowie dessen Publikationen und Co-Innovationsprojekte mit ausgewählten Kunden treiben die einzelnen Innovationsstreams voran.
Daneben gilt es, den Innovationsgeist auch intern hochzuhalten. An den regelmässig stattfindenden InnovationDays sind die Mitarbeitenden angeregt und gefordert, ihren Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Inventx selbst, der Kunden und der Finanzbranche zu leisten.
Die Vorträge bargen genügend «Food for Thought» und einen anregenden Austausch während des Lunches. Fazit des Meetups: Inventx zeigt Weitsicht und Kundennähe und hat die anstehende Finnova- wie auch generell die digitale Transformation im Banking technologisch wie organisatorisch im Griff.