Die Finanzinstitute streben an, ihre Alltagsrelevanz bei ihren Endkunden zu erhöhen, indem sie vielfältige Anwendungsfälle aus verschiedensten Lebenswelten digital verfügbar machen. Dabei bildet die Standardisierung eine zentrale Rolle. Zwar haben mittlerweile fast alle Marktteilnehmer den Handlungsbedarf erkannt. Doch im Gegensatz zur EU, die mit der PSD2-Richtlinie verbindliche Vorgaben für die Harmonisierung von Zahlungsprodukten, Infrastrukturen und technischen Standards macht, überlässt die Schweiz die Umsetzung den Marktteilnehmern selbst. Es ist zu begrüssen, dass sich Initiativen wie das OpenBankingProject.ch formen, die dem Open Banking in der Schweiz zu mehr Standardisierung verhelfen. Inventx ist seit neuestem Partner dieser Interessensgruppe.
Push für Innovation
Noch ist die Anzahl standardisierter offener Schnittstellen überschaubar. Jedoch ist ihr Nutzen für die schnelle Entwicklung und Bereitstellung von innovativen Services und Produkte essenziell. Natürlich ist es naheliegend, dass sich Standards zuerst dort durchsetzen, wo die Marktteilnehmer tagtäglich den grössten Nutzen sehen, etwa im digitalen Zahlungsverkehr oder bei Krediten.
Doch die «Applikatisierung» des Banking hat auch dort Potenzial, wo sie Banking «fancy» und zu einem neuen Erlebnis macht. Zum Beispiel bei der jungen Generation.
Die Kinder und Jugendlichen von heute werden in ihrem späteren Alltag- und Berufsleben eine völlig neue Art des Banking erleben – digitaler, umfassender, personalisierter, komfortabler, «gamifizierter» usw. Was ist also einleuchtender, als Kindern Digital Banking bereits in einem frühen Alter nahe zu bringen?
Digital Banking for Kids (DB4Kids)
Mit der fortschreitenden Digitalisierung benötigen Kinder entsprechend immer früher digitale Zahlungsmittel. Doch Banken haben in der Regel keine direkte, aktive Kundenbeziehungen mit unter 18-Jährigen. Hier setzen Anwendungen wie DB4Kids an, eine Sackgeld-App, die Kindern und Eltern das «Sackgeld-Management» erleichtert. Die Kinder werden spielerisch mit digitalem Geld vertraut gemacht und können sich z. B. Sparziele setzen. Damit wird der verantwortungsvolle Umgang mit ihrem verfügbaren Budget gefördert. Für die Bank stärken Apps wie diese die Bindung der Eltern und deren Kinder an ihr Institut; sie stärkt ihr Image, indem sie aktiv das Thema «Financial Literacy» fördert – und sie geht innovative Wege, indem sie sich strategisch auf die künftige Kundengeneration mit neuen Wünschen und veränderten Anforderungen einstellt.
Diese künftige Kundengeneration wird Digital Banking bereits als Standard kennenlernen.
Offener Innovationsansatz im Community-Modell
DB4Kids steht als Software as a Service über eine standardisierte Open-Banking-Plattform zur Verfügung. Die Architektur ist unabhängig vom Kernbankensystem. Dank der Entkoppelung kann die App flexibel und schnell modifiziert werden, während sie über eine Open-API mit der darunterliegenden Plattform kommuniziert. Mit dieser Lösungsarchitektur kann sie auch einfach und schnell bei weiteren Banken eingeführt werden. Parallel ist die Inventx Open-Banking-SaaS-Plattform auch offen für weitere Digital-Banking-Lösungen, die quasi industrialisiert entwickelt und aufgeschaltet werden können. Im Idealfall werden innovative Lösungen dieser Art nach einem Open-Innovation-Ansatz kreiert: Mehrere Banken finden sich auf der Basis von neuen Kundenwünschen als Ideengeber und Ko-Investoren zusammen und entwickeln gemeinsam mit ihrem Technologiepartner – in diesem Fall die Inventx – eine innovative und digitale Lösung für ihre Kunden.
Fazit: Bei DB4Kids trifft eine neue Generation von Endkunden auf eine neue Generation an Technologie. Mit Standardisierung und offenen APIs wird sich die Finanzindustrie dorthin bewegen, wo SaaS-Lösungen Innovation, Komfort, Flexibilität, Kostenersparnisse und rasche Time-to-Market bringen.