Noch würden laut Martin Eling, Versicherungsökonom an der Universität St.Gallen (HSG), in der Schweiz nur 10 bis 15 Prozent aller Policen online abgeschlossen, heisst es im oben erwähnten NZZ-Artikel. In Grossbritannien seien es bereits über 50 Prozent.
Bei der Betrachtung dieser Zahlen ist abzusehen, dass die Schweizer Versicherungen, seien es Kranken-, Sach- oder Lebensversicherungen oder sonstige Institutionen der Vorsorge, sich über kurz oder lang über ihre Digitalisierungsstrategien Gedanken machen müssen. Es drängt sich der Gedanke auf, dass es ähnlich wie bei den Banken auch in diesem Segment der Finanzindustrie auf mehr Offenheit, mehr Standardisierung und mehr Automatisierung hinauslaufen wird. Damit rücken Software as a Service, entsprechende Ökosysteme sowie die dazugehörigen offenen Plattformen in den Fokus.

Vorteile für die Versicherungskunden

Ähnlich wie die Bankkunden erwarten auch die potenziellen Versicherungsnehmer digitale Prozesse und digitale Lösungen mit nur wenigen Klicks. Sie wollen unkompliziert, transparent, schnell, sicher und flexibel die für sie passenden Policen wählen und abschliessen. Wenn bei einer attraktiven Option für sie zusätzlicher Mehrwert generiert wird – etwa indem die Krankenversicherung ihre Zusatzversicherungen auf individuelle Bedürfnisse massschneidert und mit Zusatzangeboten «garniert» wie z. B. Online-Gesundheitschecks, Prävention oder Beratung per Video etc. – wächst das Vertrauen der Kunden dahingehend, dass mit ihren Daten sinnvoll und zu ihrem Nutzen umgegangen wird. Mit der Digitalisierung in der Versicherungsbranche gehen eine stärkere Personalisierung und Individualisierung des Angebots und eine Flexibilisierung der Versicherungsservices einher, die letztlich den Versicherungskunden zugutekommen.

Vorteile für die Versicherungen

Open-Finance-Plattformen liegen im Bankensektor bereits im Trend. Auch in der Versicherungsindustrie werden sich – so unsere Vision – branchenübergreifende Ökosysteme durchsetzen, in welchen die Marktteilnehmer ihre Services anbieten wie auch voneinander beziehen können. Diese Services werden über die Cloud im Software-as-a-Service-Modell bzw. als App bereitgestellt, wodurch sie skalierbarer und kostentransparenter werden. Dank offener APIs können neue Services per simplem Plug & Play eingespielt werden. Dies erhöht die Innovationskraft erheblich. Letztlich können die Versicherungen ihr Businessmodell öffnen und sich neue Ertragsquellen erschliessen. Sie können andere Leistungserbringer einbeziehen und ihren Kunden das Leben erleichtern. Selbst alternative Versicherungsmodelle, die den Bedürfnissen von Kunden – etwa in Bezug auf flexiblere Vertragslaufzeiten etc. – noch mehr entgegenkommen, werden denkbar und ohne Effizienzeinbussen möglich. Damit schaffen sie Kundenloyalität und -bindung und erhöhen ihre Chancen auf zusätzliche Abschlüsse.

Etablierte OFP-Plattformen wie diejenige der Inventx, die bereits von mehreren Schweizer Banken genutzt wird, sind auf die hohen Anforderungen der Finanzindustrie zugeschnitten und erfüllen damit auch die Ansprüche von Versicherungen in Bezug auf Cybersecurity, Datenschutz und Compliance. Als Schweizer Anbieter mit drei redundanten Rechenzentren in der Schweiz können wir zudem garantieren, dass personenbezogene Daten jederzeit hierzulande lokalisiert sind.

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